Bericht zur NRW-Vereinsmeisterschaft 2010 am 11.09.2010 in Eschweiler

Bericht aus der Kendo-Abteilung

Obwohl es erst kurz nach den Sommerferien und damit kurz nach Trainingstart ist, hat uns schon wieder einiges auf Trapp gehalten. Am Samstag, 11.09.2010, fanden in Eschweiler die Nordrhein-westfälischen Vereinsmeisterschaften (Mannschaft) statt. Trotz aller Terminschwierigkeiten schafften wir es, eine vollständige Damenmannschaft (3 Damen) und eine nicht ganz komplette Herrenmannschaft (3 Herren, Soll eigentlich 5) zu entsenden.

Also machten sich am Samstag Anna, Kathrin und Frank um 10:00 Uhr vormittags auf die 1,5 Stunden Fahrt nach Eschweiler. Sigrun und Max nahmen vorab an einem Kampfrichterlehrgang teil und „durften“ daher bereits um 07:15 Uhr starten. Als Mitstreiter waren hier noch Alexander sowie als Zuschauer noch Ceijing und Peer Otto mit dabei (letzterer allerdings in der Babyschale).

Nach Ankunft in Eschweiler stand nach einer kleinen Stärkung Theorie und Praxis des korrekten Kampfrichterns an. Hier war vorwiegend Max gefragt, der den Lehrgang für die Prüfung zum Landeskampfrichter benötigte. Aber auch Sigrun (als Bundeskamprichterin) nutzte diese Gelegenheit, ihre Fertigkeiten durch die von Rainer Jättkowski (7. Dan Kendo und ehemaliger Präsident Deutscher Kendobund) super vorgetragenen Inhalte und Demonstrationen weierzubilden. Und auch Alexander und Ceijing wurden „zwangsverpflichtet“ und erhielten hier einen ersten „Crashkurs“ im Kampfrichtern.

Ab Mittags ging es dann mit dem eigentlichen Wettkampf los. Zunächst startete das Damen-Turnier. Da hier nur insgesamt 3 Mannschaften (Eschweiler, Kevelaer und der DJK TuS-Ruhrtal Witten) am Start waren ging es von vornherein um das Auskämpfen der Treppchen-Plätze. Dabei kämpfte jede Mannschaft einmal gegen die anderen beiden. Im DJK-Team starteten Anna, Kathrin und Sigrun. Und sie haben alle aus dem Felde geschlagen. Alle drei gewannen alle ihre Kämpfe mit 2:0 was somit insgesamt 6 Siegen gleichkam. Damit war die Frauen-Mannschaft des DJK TuS-Ruhrtal Witten Nordrhein-westfälischer Mannschaftsmeister der Damen 2010!

Bei den Herren lief es nicht ganz so erfolgreich. Hier war die reguläre Mannschaftsgröße 5 Kämpfer pro Mannschaft. Somit startete das DJK-Herrenteam, bestehend aus Alexander, Frank und Max von vornherein mit einem Handycap von jeweils zwei verlorenen Kämpfen (ein nicht angetretener Kämpfer entspricht einem verlorenen Kampf) in die Poolrunde. Auch hier kämpfte jede Mannschaft gegen die beiden anderen und nur die beste kam eine Runde weiter. In der ersten Runde gegen die Mannschaft aus Opladen erreichte Alexander ein 2:0, Frank verlor mit 1:2 und Max kämpfte 1:1 unentschieden. Zwar stand damit leider das „Aus“ nach der Poolrunde schon fest (1 Sieg, ein Unentschieden und 3 Niederlagen reichten nicht um weiterzukommen), aber trotzdem machten wir es in der zweiten Runde der zweiten Kölner Mannschaft nicht allzu leicht (Alexander: 0:2, Frank 0:1 und Max 1:0).

Nach den Kämpfen ging es für Sigrun (das komplette Herren-Turnier) und für Max (Halbfinale Herren) dann als Kampfrichter weiter bevor man anschließend zur Siegerehrung überging. Sieger bei den Herren war die Mannschaft des Shonen-Klubs aus Düsseldorf. Der zweite Platz ging an Köln I und de drittenPlätze an Wuppertal und Opladen. Alles in allem war es somit ein spannendes und erfolgreiches Turnier für uns.

Max Rieger

 

Sogar die WAZ hat über uns berichtet (natürlich eher die Damen 😉 ) – Bericht von http://www.derwesten.de

Die Wittener Kendo-Damen holten den NRW-Meister-Titel in Eschweiler.
Eschweiler. Diese „Reise“ hat sich gelohnt für die Kendoka der DJK TuS Ruhrtal: Bei den NRW-Mannschaftsmeisterschaften in Eschweiler feierte das Damen-Team den Titelgewinn – die Herren allerdings scheiterten vorzeitig. 
„Wir hätten natürlich mit einer größeren Teilnehmerzahl gerechnet“, meinte TuS-Trainerin Dr. Sigrun Caspary, die selbst auch wieder als Aktive zum Bambusschwert („Shinai“) griff. Doch da die Teams aus Düsseldorf, Wuppertal und Münster der Meisterschaft fern blieben, schrumpfte das Starterfeld bei den Damen auf drei Mannschaften.
Hier wurde nun nach dem Modus „Jeder gegen jeden“ um den Sieg gerungen – und die Ruhrtalerinnen setzten sich sowohl gegen Kevelaer als auch gegen Gastgeber Eschweiler mit 2:0-Punkten durch, stand damit als neuer NRW-Meister fest. Das Wittener Trio mit Dr. Sigrun Caspary, Anna Ernst und Kathrin Demtröder würde nun auch mit guten Chancen auf eine Medaille bei der Deutschen Mannschaftsmeisterschaft im Oktober in Dresden an den Start gehen – „aber noch ist nicht klar, ob wir antreten“, so Caspary.
Den Termin empfand die Trainerin als „sehr unglücklich – schließlich hatten wir nach dem Ende der Sommerferien bislang kaum Gelegenheit, zu trainieren.“ Dennoch behielten die Ruhrtal-Damen die Nase vorn, weil sie im Vergleich zu den Kontrahentinnen aus dem rheinischen Raum über weitaus mehr Kampferfahrung verfügten.
Bei den Männern war für die DJK TuS Ruhrtal schon nach der Vorrunde Schluss: Eigentlich gehören fünf Mann zu einem Team – doch da kurzfristig zwei Aktive erkrankt ausfielen, standen nur noch Alexander Buchholz, Frank Schönbohm und Max Rieger auf der Kampffläche – und die hatten gegen die überlegene Konkurrenz keine Chance. NRW-Meister bei den Herren wurde schließlich die Mannschaft aus Düsseldorf (mit drei Japanern) vor Köln, Wuppertal und Leverkusen-Opladen.

Bild:

Link: http://www.derwesten.de/sport/lokalsport/witten/Ruhrtal-Amazonen-ohne-Punktverlust-id3717671.html

Zeitungs-Nachberichterstattung zur DEM 2010 in Witten

WAZ, 15.03.2010

Kendo-DM : Kämpfen wie die Samurai
WAZ, Witten, 15.03.2010, Verena Löffler

Witten. Ein ungewöhnliches Bild zeigte sich am Samstagmorgen in der Husemannsporthalle. Über hundert paar Schuhe in allen Farben und Größen standen im Vorraum, auf dem Spielfeld trafen sich 92 Kämpfer und Kämpferinnen, gekleidet in dunkle Rüstungen und ausgestattet mit langen Bambusschwertern.Nicht nur ungewöhnlich, sondern auch ein bisschen unheimlich, doch nach ein paar Minuten, nahm die familiäre Atmosphäre bei den Deutschen Meisterschaften im Kendo dem Zuschauer jede Scheu vor dem doch eher unbekannten Kampfsport.

Bereits zum vierten Mal trafen sich die besten Athleten Deutschlands zum Kräftemessen in Witten. Für die Wittenerin Anna Ernst, die für den Ausrichter DJK TuS Ruhrtal antrat, war es die zweite Teilnahme an einer Deutschen Meisterschaft. „Kendo ist viel mehr als nur der bloße Kampf zwischen zwei Personen, man kämpft nicht nur gegen jemanden, sondern mit ihm”, verrät Max Rieger, Pressesprecher des TuS.

Entschlossenheit, Disziplin und vor allem die Einheit von Körper und Geist (Ki-ken-tai-chi), das sind die drei Grundpfeiler des Kendo. Im Kampf werden diese symbolisiert durch den Kampfschrei (Kiai), den Treffer mit dem Schwert (Shinai) und einen sprungartigen Kampfschritt (Fumikomiashi). Ein Punkt wird nur dann erzielt, wenn bei einem Treffer Shinai, Kiai und Fumikomiashi korrekt ausgeführt werden. „Außerdem”, erklärt Max Rieger, „darf bei der Ausführung des Schlages nicht gezögert werden.”

Drei Kampfrichter entscheiden per Mehrheitsentscheid über die Gültigkeit eines Punktes. Wer innerhalb der Kampfzeit, bei den Frauen vier bei den Männern fünf Minuten, zwei Punkte erzielt, gewinnt. Eine weitere Besonderheit des Kendos sind die „Reiho”, die Verhaltensregeln, die wie der Sport selbst ihre Wurzeln in der japanischen Kultur haben. In Japan war Kendo bis Ende des 19. Jahrhunderts für die Samurai, die japanische Kriegerkaste, eine bewährte Kampftechnik. Bis heute ist Kendo Pflichtprogramm für die japanische Polizei. „Der Sport hat nach dem Film ‚Last Samurai‘ mit Tom Cruise einen unglaublichen Boom erlebt”, erzählt der Vorsitzende des deutschen Kendobundes (DKenB) Detlef Viebranz: „Wir bräuchten einen zweiten Teil des Streifens.”

Zurzeit zählt der DKenB 4.000 Aktive im Kendosport, davon trafen sich die 92 Besten am Samstag in Witten. Zu Beginn der Veranstaltung versammelten sich nach der rituellen Einstimmung alle Teilnehmer, aufgestellt nach den jeweiligen Landesverbänden, vor den Kampfrichtern. Nicht nur die ranghohen Vertreter des DKenB waren vor Ort, sondern auch der stellvertretende Bürgermeister, Hans Ulrich Kieselbach, begrüßte die Kämpfenden. Die Frauen starteten zuerst ins Turnier und in der Vorrunde setzte sich Anna Ernst mit zwei Siegen in ihrer Gruppe klar gegenüber ihren Konkurrentinnen durch. Die erste Partie im K.O.-System verlor die Wittenerin allerdings gegen eine Mannschaftskollegin aus NRW. „Ein bisschen Losglück gehört immer dazu. Ich bin einfach nur froh, dabei gewesen zu sein”, zeigte sich Anna Ernst zufrieden. Über den Titel als Deutsche Meisterin freute sich die routinierte Yokoo aus Bayern. Bei den Herren konnte Sascha Schulke, ebenfalls aus Bayern, die Titelkämpfe erstmals für sich entscheiden.

Fotostrecke (alle Bilder: WAZ):

Weitere Fotos finden sich unter http://www.derwesten.de/port/lokalsport/witten/Deutsche-Meisterschaften-im-Kendo-id2735791.html

Ruhrnachrichten, 17.03.2010

Kampfsport
Geheimnisvolle Kämpfer – TuS Ruhrtal richtete Kendo-DM aus
Von Alexander Füten am 16. März 2010 15:54 Uhr

WITTEN Mulmig hätte dem ein oder anderen Beobachter in der Husemannhalle am Wochenende werden können. Dunkle Gestalten mit schweren Rüstungen gingen dort aufeinander los, stießen dabei laute Kampfschreie aus. Gefährlich war es aber nicht, was Max Rieger und sein Team von der DJK TuS Ruhrtal dort veranstalteten. Bereits zum dritten Mal in Folge fand die Deutsche Meisterschaft im Kendo in Witten statt. Kendo, das ist Schwertkampf auf alte japanische Weise.

Das shinai (Schwert) war auch nicht messerscharf, sonder aus Bambus. Die Kämpfer, unter ihnen auch Wittens einzige Teilnehmerin Anna Ernst, zudem gut geschützt. Die Rüstung, auch Bogu genannt, verhinderte Verletzungen. Bestehend aus dem Kopfschutz (Men), dem Bauchpanzer (Do) sowie Handprotektoren schützte es die knapp 100 Teilnehmer vor den harten Hieben.

Unter den strengen Blicken der Kampfrichter duellierten sich die Kendo-Kämpfer in der Husemannhalle. Foto: Barbara Zabka

Ernst startet gut

Gekämpft wurde zunächst in Dreiergruppen, ein Duell dauerte bei den Frauen vier, bei den Männern fünf Minuten. Punkte konnten die Kämpfer nur erzielen, wenn die drei Kampfrichter per Mehrheitsentscheid einen Treffer sahen.

Wittens Anna Ernst präsentierte sich bei ihrer zweiten Teilnahme gut und gewann ihre beiden ersten Kämpfe. Erst in der K.o.-Runde musste sie sich ausgerechnet ihrer NRW-Kaderkollegin aus Köln geschlagen geben.

Caspary kämpft nicht

Sigrun Caspary, ebenfalls vom TuS Ruhrtal, startete in diesem Jahr nicht. Die junge Mutter fungierte aber als Kampfrichterin und Organisatorin.

Die Sieger kamen sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen aus Bayern. Sascha Schullke und Dance Yokoo gewannen ihr Finale. „Da waren tolle Kämpfe bei. Es gab sogar einen Tsuki, einen Stich zur Kehle, der als Punkt gewertet wurde“, so Ruhrtals Max Rieger. „Das sieht man auf Meisterschaften nur sehr selten.“
Organisatoren zufrieden

Er und seine Mitstreiter waren mit dem Ablauf der Deutschen Meisterschaft sehr zufrieden. „Es war jetzt das dritte Mal in Folge, dass wir die DM ausgerichtet haben. Da spielen sich viele Dinge ein und werden zur Routine.“ Rieger selbst wurde nicht vom Landesverband nominiert. Dafür startet er wie Anna Ernst am 28. März bei der NRW-Meisterschaft in Wuppertal.

Anna Ernst von der DJK TuS Ruhrtal nahm bereits zum zweiten Mal bei Deutschen Meisterschaften teil. Foto: Barbara Zabka

Bilder zur DEM / DEMF 2010 am 13.03.2010 in Witten

Alle Bilder: Max Rieger


+++ 1: erst mal gucken… +++

+++ 2 – 4: Vorbereitungen +++

+++ 5 – 6: Begrüssung +++

+++ 7 – 14: Anna bei ihren Kämpfen +++

+++ 15: Zwischenspiel +++

+++ 16 – 18: Finale Damen +++

+++ 19: Zwergenaufstand +++

+++ 20 – 24: Kämpfe Herren +++

+++ 25 – 27: Finale Herren +++

+++ 28 – 29: Siegerehrung Damen und Herren +++

+++ 30: Ein paar der fleissigen Helfer +++Mal was anderes: 31- 38: Kampfrichter

Zeitungs-Vorabberichte zur DEM 2010 in Witten

WAZ, 10.03.2010Kendo – Deutsche Meisterschaft : Körper und Geist im Einklang
WAZ: Witten, 10.03.2010, Oliver Schinkewitz


Anna Ernst (DJK TuS Ruhrtal) nimmt zum zweiten Mal am nationalen Turnier in der Husemann-Sporthalle teilNa gut, ein „gewisses Interesse an Kampfsportarten” hat Anna Ernst schon immer gehabt. Dass die Wittenerin dann allerdings mal beim Kendo landen und mit dieser ur-japanischen Sportart ziemlich erfolgreich sein würde, das hätte sie als Heranwachsende wohl auch nicht auf Anhieb geglaubt. Am kommenden Samstag, 13. März (ab 11.30 Uhr), gehört die 20-Jährige allerdings zum NRW-Aufgebot bei den Deutschen Einzelmeisterschaften im Kendo, die nun schon zum dritten Mal in der Fritz-Husemann-Sporthalle ausgetragen werden.
„Ich bin damals eher durch Zufall an Kendo geraten”, berichtet Anna Ernst, „meine Eltern hatten mir zuvor von Kickboxen abgeraten.” Ein wirklicher Begriff sei Kendo für sie seinerzeit – das ist jetzt rund sechs Jahre her – nicht gewesen. Als sie dann mal ganz neugierig bei der DJK TuS Ruhrtal vorbeischaute, packte sie schon bald die Faszination des rustikal wirkenden Kendo, das in seiner japansichen Heimat von rund zwei Millionen Menschen ausgeübt wird und das in seinen Grundlagen schon seit weit über 400 Jahren existiert.
Dass zum Kendo, das längst nicht so verbreitet ist wie Judo oder vergleichbare asiatische Kampfsportarten, auch eine ganze Menge mehr gehört als Ausrüstung und richtige Technik, das bekam Anna Ernst nicht allein bei der DJK TuS Ruhrtal vermittelt, sondern zuletzt auch in ihrem Studiengang der Japanologie an der Bochumer Ruhr-Universität. „Erstmal musste ich vorab natürlich die ganzen Fachbegriffe lernen und einiges über die Etikette”, berichtet die 20-Jährige. „Ich fand das sehr spannend damals – immerhin lernt man dabei auch vieles Neue aus einem ganz anderen Kulturkreis kennen.”
Und über ihren Kendo-Sport fand sie schließlich den Zugang zum weiten Feld der japanischen Geschichte. „Okay, am Anfang war das schon ein wenig freakig – doch mittlerweile macht es mir wirklich viel Spaß.” Auch, weil Anna Ernst inzwischen schon Japan bereist hat. „Und da gehen die Menschen wirklich noch vor der Arbeit mal in ein Dojo und machen Kendo” – zum Abreagieren und für das seelische Gleichgewicht.

 
Für Anna Ernst von der DJK TuS Ruhrtal ist es schon die zweite DM-Teilnahme. Foto: Tanja Schneider / WAZ FotoPool„Im Kampfsport lernt man nie aus“
„In einem Kampfsport”, sagt Anna Ernst, „hat man nie ausgelernt. Eigentlich bin ich immer noch Anfänger. Dass ich jetzt bei der DM für NRW antreten darf, macht mich stolz.” Neben der Kölnerin Katharina Kraus ist sie dabei die einzige Frau im Aufgebot des Gastgeber-Bundeslandes. Bei der Teammeisterschaft der Landesverbände war Anna Ernst 2007 Dritte mit den NRW-Kämpfern. Ihrer Ruhrtaler Trainer Sigrun Caspary, die schon mehrfach an DM-Turnieren teilgenommen hat, derzeit aber eine Baby-Pause einlegt, hat sie einiges abgeschaut. „Aber Kendo ist nicht alleine nur der Sport an sich – vielmehr wird das auch als Philosophie wahrgenommen. Es heißt ja, den Geist und den Körper zu trainieren.”
Im Kendo geht es bei Wettbewerben darum, auf einer begrenzten Kampffläche (ca. zehn mal zehn Meter) im direkten Duell als erster Aktiver zwei Punkte zu ergattern. Allerdings gibt es volle Punkte nur dann, wenn die Angriffsaktionen korrekt und dem Regelwerk entsprechend ausgeführt werden. „Dabei muss man einiges beachten”, weiß Anna Ernst. Gekämpft wird mit einem ca. 500 Gramm schweren Schwert („Shinai”) aus vier gleich langen Bambusleisten, die u. a. von einer Griffhülle, einer Kappe und einem Bändchen aus Leder zusammengehalten werden. Was Kendo optisch so spektakulär macht, ist die gut vier Kilo schwere Rüstung („Bogu”). Ebenfalls gewöhnungsbedürftig sind die Kampfschreie, die jedoch unablässig sind und ebenfalls in die Treffer-Wertung einfließen. „Bei meiner ersten DM-Teilnahme”, erinnert sich Anna Ernst, „bin ich früh ‚rausgeflogen. Diesmal möchte ich zumindest einen Kampf gewinnen.” Der Heimvorteil sollte ihr dabei helfen.


Ruhrnachrichten, 13.03.2010